haasis:wortgeburten

Joseph Süß Oppenheimer aus Heidelberg. Zeichnung Jona Mach

Der Justizmord an Joseph Süß Oppenheimer


von Hellmut G. Haasis

Der Heidelberger Händler und Finanzberater Joseph Süß Oppenheimer hängt noch immer gewürgt und geschmäht über den Deutschen. Er ist die jüdische Persönlichkeit, die am meisten in den DRECK gezogen wurde.

Ein ideales Thema für Medienleute. Je weniger vom wirklichen Süß bekannt ist, desto glaubwürdiger kann man ihn besudeln. Auf klassische Weise finden wir das bei einer Führung durch HEIDELBERG.

Zu Süß’ Elternhaus in der Heidelberger Ingramstraße 8 heißt es:

„Er [Joseph Süß Oppenheimer] war eine schillernde, aus dem Dunkel kommende Persönlichkeit. Als seine Eltern gelten jüdische Komödianten. Doch hält sich auch die Version, er sei ein UNEHELICHER SOHN des Feldmarschall-Leutnants von Heidersdorf gewesen, der 1693 als Kommandant von Heidelberg beim Anrücken der Franzosen die besten Stellungen ohne Not räumen ließ und damit seinen Soldaten das Signal zur Flucht gab.

Süß Oppenheimer war ein genialer Karrierist, ein moderner Geist, der schon in jungen Jahren zahlreiche Reisen bis nach Prag und Wien unternahm und in Mannheim mit Waren, vor allem mit Geld handelte. Schließlich wurde er Ratgeber und Bankier des Herzogs Karl Alexander von Württemberg und bekam den Titel Geheimer Finanzrat.

Er erschloss dem Herzog durch MÜNZMANIPULATIONEN, den Verkauf von Ämtern, Titeln und Privilegien stets neue Geldquellen und machte sich fast unersetzlich. Doch bereits 1738, nach dem plötzlichen Tod seines Herrn, fiel er der VOLKSWUT ZUM OPFER, die zum Teil dem Herzog selbst galt: Er wurde GEHENKT.“ 1

Man denkt zuerst an die Zeit zwischen 1933 und 1945. Weit gefehlt. Die Beschreibung stammt von 1991. Hier ist fast nichts richtig. Süß kam nicht aus dem Dunkel, sondern aus einer alten, anerkannten Familie und aus der dritten Ehe seines Vaters. Seine Mutter war die Tochter des geachteten Kantors in der Frankfurter Synagoge.

Zu seinen Verwandten zählten die Oppenheimers und weitere geschäftlich erfolgreiche Familien, von Frankfurt bis Wien, mit guten Beziehungen zu deutschen Fürstenhöfen.

Die Eltern – Komödianten? Herumreisende Schauspieler galten als Abschaum. Gegenüber seinen Eltern eine alte Bosheit. Der Vater war Händler wie alle anderen und in der Gemeinde sehr angesehen, weil er die jüdischen Konzessionsgelder für den Kurfürsten einzog.

In Heidelberg verrissen sich die Klatschmäuler das Maul über die angeblich UNEHELICHE HERKUNFT. Ein Ding der Unmöglichkeit, denn der Stadtkommandant war zur Zeit von Josephs Zeugung seit Jahren in einem Kloster inhaftiert.

Mit den vorgeblichen Reisen nach PRAG UND WIEN, wie sie auch der Nazifilm von Veit Harlan 1940 behauptet, soll Süß als vaterlandsloser Geselle verdächtigt werden, er sei ein Kosmopolit, KEIN DEUTSCHER PATRIOT.

MÜNZFÄLSCHER ?

Eine weitere uralte Lüge, schon lange widerlegt: Er habe in Stuttgart die Münzen verfälscht. Wäre daran etwas gewesen, er wäre schnell gehenkt worden. Seine Gegner in der Regierung haben es ihm DREIMAL VORGEWORFEN.

Jedes Mal verloren sie, zuletzt im Hochverratsprozess. Aber in Sachen Süß ist die Bosheit zäh, die Medien lieben das Gerücht vom KRIMINELLEN JUDEN.

Der Geruch ist geblieben, weil man mit Sensationen und Lügen am besten Geld verdient. Bis heute ist ein Dauerthema im Fernsehen der Nazifilmer VEIT HARLAN, fast nie der ermordete Jude.

Gipfel der Lügenkampagne: Ein Volksaufstand habe Süß gestürzt. Das erfand GOEBBELS’ Lieblingsregisseur Veit Harlan in seinem Film „JUD SÜSS“.

Beim Tod des katholischen Herzogs Karl Alexander hat sich niemand gegen Süß erhoben. Der Chef des Marstalls BARON RÖDER war von Süß erwischt worden, als er bei der Pferdeanschaffung 140.000 Gulden unterschlagen hatte. Deshalb warf dieser Baron Süß in Haft, ohne Haftbefehl.

Dieser Herr erkannte nach dem Tod des Herzogs blitzschnell, dass einer von ihnen hinter Gittern kommt, entweder er oder der Süß. Im Film von Veit Harlan wird uns dieser Baron als württembergisch-patriotischer, echtdeutscher BIEDERMANN präsentiert.

Wie können wir uns der IRREFÜHRENDEN MEDIENWELT entziehen? Zuerst durch den Gang zu den QUELLEN. Die sind sowohl für Medienleute als auch für schnelle Geschichtsschreiber viel zu umfangreich und zu weit weg. Sie schlummern im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: die Akten des geheimen Gerichtsverfahrens.

Über 7,5 Regalmeter lang, schwer benützbar, in der Sprache kompliziert, in der Schrift für die meisten unlesbar und durch die Öffnungszeiten während der Arbeitszeit anderer praktisch weggeschlossen.

NEUE BILDER

Um Süß vom Schutt der Hassüberlieferung zu befreien, wählte ich noch einen zweiten Ausweg: NEUE BILDER, die seine Persönlichkeit und sein Leben künstlerisch gestalten. Unsere Gedanken - und wenn sie noch so gut gemeint sind - VERLIEREN GEGEN DIE BÖSEN BILDER, wie sie aus der Filmwelt und der Literatur gegenwärtig sind.

Angeregt von meiner Biografie, meiner Erzählung über Süß’ letzten Lebenstag und einer ausgegrabenen Stuttgarter jüdischen Gedenkschrift entstanden vor 15 Jahren viele neue Bilder.

Zwei kongeniale Zeichner machten mit: der Jerusalemer Zeichenlehrer JONA MACH, gebürtig aus Breslau, 1935 von den Nazis vom Gymnasium vertrieben und nach Palästina ausgewandert. Und viel jünger die Berliner Bildhauerin ANGELA LAICH, eine Schülerin von ALFRED HRDLICKA (Wien).

Süß’ Leben in knappen Stichworten. Geboren wurde Joseph ben Issachar Süßkind Oppenheim 1698 in Heidelberg. Seine Mutter Michele aus Frankfurt ist rund 35 Jahre jünger als ihr Mann. Sie wird bald Witwe, im Jahr 1707, 28jährig.

Joseph ist erst neun Jahre alt. Die Mutter kann sich nicht ernähren, also muss sie im Fränkischen eine zweite Ehe eingehen. Der neue Ehemann kann ihre drei Kinder nicht übernehmen, sie müssen in Heidelberg bleiben beim Vormund Feist Oppenheimer, dem Vorstand der Gemeinde.

Joseph wächst ohne Mutter und Vater auf in einer orthodoxen Heidelberger Familie. Mit 16 Jahren erreicht er, dass er für mündig und geschäftsfähig erklärt wird. Er hat kein Kapital und schlägt sich mit Geldverleihen und Auftragsarbeiten aller Art durch, er nennt es „Kommissionen erledigen“.

POGROM IN HEIDELBERG

Pogrom. Zeichnung Jona Mach

Als er 20 Jahre alt ist, tobt ein POGROM durch Heidelberg. Der Hass kommt nicht von der Religion und nicht aus der Bürgerschaft. Antriebskräfte sind die Händler, die KRÄMERZUNFT, die keinen Juden in einer vorderen Straße und in einem Erdgeschoss verkaufen lassen wollen. Sie verlangen, die Juden in ein GETTO einzuschließen – das es bisher außer Frankfurt nirgends gab.

Fuß gefasst hat der JUDENHASS in Heidelberg erst seit der Stadtzerstörung durch das französische Militär im Jahr 1693. Die Schuld daran lag natürlich nicht bei den Juden, aber die Krämer wollten nun die Juden vom Geschäft ausschließen.

Der Kurfürst der Pfalz stellte sich hinter seine besten Steuerzahler, in Heidelberg ohne viel Erfolg. Süß zog deshalb mit 22 Jahren lieber ins moderne, FREIHEITLICHE MANNHEIM, damals das pfälzische Jerusalem genannt.

Süß bekam dort Anschluss an den kurpfälzischen Hof und übernahm für den Kurfürsten den Vertrieb des STEMPELPAPIERS. Das war eine staatliche Gebühr auf Urkunden. Die Bürger sollten dem Kurfürsten für Urkunden bei Gerichten, Behörden und am Hof Gebühren zahlen, die auf das Urkundenpapier aufgedruckt waren.

Süß streckte dem Landesherrn die aufgedruckte Summe vor und musste sie bei den Bürgern und Behörden eintreiben. In einem sechsjährigen schmerzlichen Lernprozess erlebte er, wie die Bürgerschaft genauso wie die Regierungsbehörden und die Justiz die kurfürstlichen Gebühren lange ZÄH BOYKOTTIERTEN.

Er zog die Schlussfolgerung, dass er nur gestützt auf den Landesfürsten wirtschaften konnte. So trat er in Stuttgart völlig anders auf, für jede Maßnahme ließ er sich einen Befehl des Herzogs geben.

Von Mannheim zog er weiter nach HESSEN-DARMSTADT und fing in Gießen erstmals mit der Münzprägung an. Der Landesherr brauchte Geld und verpachtete die Münze. Schon lange fehlten im Wirtschaftsleben Münzen, wie in allen deutschen Staaten.

Die Regierungsräte lehnten den Juden prinzipiell ab, ohne ihrerseits das Münzproblem anzupacken. SIE TATEN LIEBER NICHTS, ähnlich wird es in Stuttgart gehen. Süß lernt, sich mit unwilligen Regierungsbeamten herumzuschlagen.

NICHT INS GETTO

Süß übersiedelt nach FRANKFURT, wo er eigentlich im Getto leben müsste. Aber 1732 lässt er sich vom Erbprinzen zu dessen RESIDENTEN, dem geschäftlichen Interessenvertreter, ernennen. Von jetzt an beruft er sich hartnäckig auf seinen württembergischen Diplomatenstatus.

Mit der Hilfe des späteren Herzogs kann er als der erste Jude sich von der Niederlassung in der Frankfurter Judengasse frei halten. Eine große Leistung, ein Präzedenzfall.

Süß Oppenheimer bekommt die Chance seines Lebens, als er 1732 eingeladen wird nach Wildbad im Schwarzwald, in den Sommerurlaub des württembergischen Erbprinzen KARL ALEXANDER. Dieser wird voraussichtlich der nächste Herzog sein, er hat freilich die falsche Konfession: der erste Katholik auf dem Thron.

Die evangelischen Patrizier, Ehrbarkeit genannt, sehen nicht so sehr ihren Glauben gefährdet als ihre Vorherrschaft im Land.

Württemberg wird in der Finanzpolitik von den LANDSTÄNDEN regiert, einer Versammlung der patrizischen Oberschicht, die alle Abgaben einzieht, sich selbst aber davon befreit und dem Herzog nur etwas abgibt, wenn er ihr weitere Rechte einräumt. Württemberg ist finanziell völlig von den Patriziern kontrolliert, der Herzog MACHTLOS.

Der Erbprinz braucht keinen jüdischen Hoffaktor, der ihm alle möglichen Waren liefert, sondern einen Banker, der ihm GELD VORSTRECKT, auf seine Apanagen, die fürstlichen Unterhaltsgelder, die die Landstände ihm vorenthalten. Süß versteht es, mit dem künftigen Herzog auszukommen, aber er tritt nicht als unterwürfiger Jude auf, was dem Herrscher übrigens gut gefällt.

BÜRGER

In Mannheim und Frankfurt verlangte Süß, als GLEICHBERECHTIGTER BÜRGER angesprochen und behandelt zu werden, man durfte ihn NICHT JUDE titulieren. Er tritt als gehobener, weit gereister Geschäftsmann mit besten Beziehungen zu anderen Fürstenhöfen auf.

Joseph Süß Oppenheimer vor der Stuttgarter Justiz. Zeichnung Angela Laich

In Stuttgart beginnt er wohl traditionell mit einem Hoffaktoren-Patent, aber als seinen liebsten Titel führt er „Herr Resident“, zuletzt „Geheimer Finanzrat“. Wer ihn als Jude heruntersetzt, bekommt Ärger.

Der neue Herzog Karl Alexander besteigt 1733 den württembergischen Thron. Die evangelischen Geheimräte in der eigenen Regierungsbehörde werfen ihm vom ersten Tag an Prügel in den Weg. Der Herzog bekommt KEIN GELD, er soll von den Staatsdomänen leben, die wenig einbringen.

Als der Herzog Süß deren Abrechnungen prüfen lässt, stellt sich heraus, dass massenweise unterschlagen wird. Die Verantwortlichen kommen aus demselben patrizischen Klüngel, der dem Herzog nichts zahlen will. Bald ist kein Geld mehr in der herzoglichen Kasse, um am Hof das tägliche Essen zu finanzieren.

MÜNZE

Da muss der Herzog nach anderen Einnahmequellen suchen. Eine Möglichkeit ist die STAATLICHE MÜNZE, die zu den wenigen Finanzrechten des Herzogs zählt. Süß hat von Darmstadt her Erfahrung und Empfehlung. Er wirft sich drei Jahre schwer ins Zeug und münzt dem Herzog 12 Millionen Gulden aus. Die feindseligen Geheimräte verstehen nichts von der Münze, aber pfuschen ständig ins Geschäft hinein.

Wegen des Krieges am Oberrhein steigt der Gold- und Silberpreis. Süß sieht keine andere Möglichkeit, als die gestiegenen Edelmetallpreise durch eine SENKUNG DES METALLGEHALTS auszugleichen. Das tun die anderen deutschen Münzanstalten genau so. Aber wenn ein Jude so etwas macht, schreien die Regierungsleute von Betrug.

Als Süß von der tödlichen Beschuldigung hört, appelliert er sofort an den Herzog, versiegelt die Münze und erklärt dem Herzog und den Räten die Schwierigkeiten. Der Herzog schwankt und ernennt eine Kommission mit lauter FEINDSELIGEN REGIERUNGSBEAMTEN, die die Münze penibel untersuchen, die Bücher prüfen – und zu ihrem Ärger nichts Verwerfliches finden.

Süß geht als SIEGER aus dem beinahe tödlichen Konflikt hervor. Die Geheimräte genieren sich nicht, dieselben Vorwürfe im Hochverratsprozess nochmals aufzuwärmen. Sie verlieren wieder.

Doch bis heute hält sich bei den Münzfachleuten, den Numismatikern, das Märlein, Süß habe in Stuttgart die Münzen verfälscht.

Der Heidelberger Geschäftsmann arbeitet in Ludwigsburg und Stuttgart wie ein Wilder – ein Workaholiker könnten wir sagen - er kennt keine Feiertage, auch keinen Sabbat. Er wirkt zusätzlich als Finanzberater des Herzogs, Juwelenhändler und Armeelieferant. Dabei wird er am Hof und vom Regierungsapparat ständig angegriffen.

Über ihn gibt es fast nur nachteilige Gerüchte, Erfindungen, Klatsch aller Art. Der Herzog lässt sich davon nicht beeinflussen, er kennt seinen Beamtenapparat, der aus Eigenliebe, getarnt mit der doppelten Religionsdifferenz - der Herzog Katholik, der Finanzmann Jude - jede FINANZREFORM BOYKOTTIERT. Das dauert von Ende 1733 bis Frühjahr 1737.

Die Belastungen schlagen sich bei Süß in periodischen Krankheitsfasen nieder. Wochenlang kann er danieder liegen. Sein Apotheker verschafft ihm Rosenwasser, ein unbrauchbares Mittel für einen labilen Magen und Darm.

MODERN

In seiner Alltagskultur gibt sich Süß modern, aber keineswegs rein bürgerlich. Politisch versteht er sich als DIENER DER FÜRSTEN. Seine riesige Gemäldesammlung besteht aus Fürstenporträts, deren Wert vor allem in den JUWELEN auf den Kronen besteht.

Joseph Süß Oppenheimers Prozess und Tod in Stuttgart. Radierung Angela Laich

Nach der Hinrichtung werden sich die Geheimräte diese teuren Bilder unter den Nagel reißen. Süß ist Anhänger der Aufklärung, die die religiösen Überlieferungen und die ererbte Unterwerfung in Frage stellt. Als einziger in Süddeutschland besitzt er eine Bibliothek von Aufklärungsphilosophen.

Äußerlich gibt er sich als EDELMANN, übertreibt aber nicht. Er lässt sich auf den Reisen Ihro Gnaden nennen, nicht Exzellenz. Kaftan und Schläfenlocken hat er abgelegt, vielleicht nie getragen. Seinen orthodoxen jüdischen Geschäftskollegen zuliebe führt er in seinem Haushalt zwei Küchen: eine KOSCHERE und eine andere. Von Gojim redet er nicht.

Joseph Süß Oppenheimer ist Autodidakt, in Heidelberg durfte er weder die Schule noch die Universität besuchen. Die Stuttgarter Geheim- und Regierungsräte ärgern sich ständig, weil er klüger, gebildeter, aufmerksamer, interessierter, tüchtiger ist.

Er wiederum lässt sie spüren, dass sie sich als Beamte stets alles zahlen lassen, Wohnung und auch Reisen, er dagegen muss alles selbst verdienen, wobei sie ihn nach Möglichkeit behindern.

Seine aufreibendste Tätigkeit hing mit der Münze zusammen. Süß hat dabei nichts mit einem modernen Kapitalisten und Banker, Spekulanten und Abzocker zu tun. Er berechnet nie seine Gewinne, das hält er für Zeitverschwendung.

Er stürzt sich beim Münzgeschäft fast selbstlos und RISIKOFREUDIG in die Hektik und Gefahren zwischen Frankfurt und Stuttgart, um die hohe Pachtsumme der Münze für den Herzog zu erwirtschaften.

KLEINE RENDITE

Dennoch galt Süß bei Hof und Regierung als der gefährlichste Verbrecher, der mit der Münzproduktion Württemberg AUSGEPLÜNDERT und sich unermesslich bereichert habe. Niemand berechnete je Süß’ Gewinn. Nach der Lage der Akten ergibt sich eine lächerlich WINZIGE RENDITE.

Bei einem Umsatz von 12 Millionen Gulden und einem Reingewinn von 85.000 Gulden lag die Gewinnrate bei nur 0,7 %. Kein Banker würde da einen Federstrich tun. Das macht nur der beste Diener, den der Herzog bekommen konnte.

Mit dem TOD DES LANDESHERRN am 12. März 1737 war Süß schlagartig schutzlos. Das Ableben des Herrschers läutete an manchem fürstlichen Hof eine Zeit der Rechtlosigkeit ein. Alte Rechnungen wurden beglichen, die Gefängnisse mit den Rivalen gefüllt.

So flog Süß noch in derselben Nacht in Hausarrest, nach einer Woche transportierte man ihn auf die Festung Hohenneuffen bei Nürtingen am Neckar. Dort lag er sechs Wochen in der Kälte.

Die Untersuchungsrichter wollten ihn ausfragen und der Rechtsbrüche überführen, aber sie waren IGNORANTEN, verstanden nichts von den Regierungs- und Geldgeschäften. Süß antwortete ihnen souverän und siegessicher und brachte ihre Ermittlungen nicht voran.

Dafür bedrohten sie ihn ständig mit der Folter, die in diesem Fall gar nicht erlaubt war. Schrieen ihn an, leugnen habe keinen Zweck, er werde sowieso umgebracht.

Ursprünglich glaubten die Untersuchungsrichter, Süß in wenigen Wochen überführen und hinrichten zu können. Schon vor ihrer ersten Sitzung verplapperten sie sich im Protokoll, nach der Exekution werde man seinen Besitz einziehen. Die Hinrichtung stand also bereits vor der ersten Gerichtssitzung fest: ein klarer Fall von Justizmord.

Elf Monate lang bissen sich die Untersuchungsrichter die Zähne an dem sich klug verteidigenden Gefangenen aus. Ihr Justizverbrechen wurde nur nicht bekannt, weil 260 Jahre lang niemand die Akten vollständig durcharbeiten wollte.

FOLTER

Vor allem die HAFT beeindruckte die Künstler Jona Mach und Angela Laich, bei ihren Darstellungen liegt das Gewicht auf dem Leiden, nicht mehr auf dem Höfling. Nach der Verlegung auf die Festung Hohenasperg bei Ludwigsburg wurde Süß zum Zweck der Vernichtung einer DAUERFOLTER unterworfen, er wurde „längs geschlossen“, wie es hieß. Die rechte Hand war an den linken Fuß gekettet.

Der Festungskommandant gestand in seinem zynischen Briefwechsel, dass Süß sich damit in seiner Zelle kaum bewegen könne.

Joseph Süß Oppenheimers letzte Nacht am Stuttgarter Marktplatz. Zeichnung Angela Laich

Schon im ersten Haftort reagierte Süß mit einer offensiven Berufung auf seinen Glauben und mit einer politisch-rechtlichen Verteidigung. Um nicht vergiftet zu werden, was leicht möglich gewesen wäre, nahm er nur noch KOSCHERE SPEISEN zu sich, die er selbst überwachte.

Dabei gelang es ihm, durch seinen Koch eine selbst konzipierte Verteidigungsschrift an das REICHSKAMMERGERICHT WETZLAR hinauszuschmuggeln.

Oft griff er zum Hungerstreik, aß tagelang nichts. Die letzten Monate nahm er nur noch Brot, Eier und Tee zu sich. Er schien bereits vor der Hinrichtung zu sterben. Die engste Handfessel, die der Kommandant auftreiben konnte, fiel ihm ab. Er war am Ende klapperdürr, aber in seinem Willen keineswegs gebrochen.

In der Euphorie während des schleichenden Hungerstreiks entwickelte er immer NEUE IDEEN FÜR SEINE VERTEIDIGUNG. Wenn die Richter nicht protokollierten, was er sagte, unterschrieb er das Verhör einfach nicht.

In der Haft wird aus dem weichlichen, gut genährten und verwöhnten Geschäftsmann ein unbeugsamer VERTEIDIGER VON MENSCHENRECHTEN. Noch vor den französischen Aufklärungsphilosophen und der Großen Revolution fordert er REVOLUTIONÄRE ÄNDERUNGEN IN DER JUSTIZ.

Süß gebührt das Verdienst, unter Einsatz seiner Person eine Änderung der Prozessführung zugunsten der RECHTSSICHERHEIT formuliert zu haben.

RECHTSPROGRAMM

Seine für eine gerechte Prozessführung relevanten Forderungen machen schon ein Programm für eine umstürzende Justizreform aus. Alle Vorwürfe sollen öffentlich verhandelt werden, der Angeklagte muss sich öffentlich verteidigen können. Süß verlangt unabhängige Richter, die alten Feinde von früher weist er zurück. Er will einen VERTEIDIGER SEINER WAHL, wozu er auch das Recht hat, aber den Stuttgarter Kriminalrichtern ist das egal.

Er wünscht eine Besetzung des Gerichts mit neutralen Juristen aus den FREIEN REICHSSTÄDTEN. Und er fordert zumindest die Einhaltung der gesetzlichen Normen, wie sie in Württemberg gelten.

Welches Recht war damals maßgebend für den Prozess in Stuttgart? Die Constitutio Criminalis Carolina, das Strafgesetzbuch Karls V. aus dem Jahr 1532, und das WÜRTTEMBERGISCHE LANDRECHT von 1610. Alles betagte Rechtsbücher, aber der württembergischen Gewalt- und Willkürherrschaft haushoch überlegen. Diese Rechtsordnungen wurden im Fall dieses Justizmords ständig aufs schwerste verletzt 2. Einige Beispiele:

Die FOLTER war nur bei Mord, Totschlag, Raub, Brandstiftung und Diebstahl erlaubt. Nichts von alledem war bewiesen, da wurde Süß schon mit der Folterung bedroht.

Eine Schande der württembergischen Geschichte: Im Jahr 1732 hatten die Regierungsräte die mittelalterliche Folterordnung erneut eingeführt, mitten im Zeitalter der Aufklärung. Süß hatte gegen die Folter protestiert und Württembergs Rückständigkeit herausgestellt, er wurde mundtot gemacht.

Alles, was der Angeklagte sagte, sollte zu Protokoll genommen werden. Die Untersuchungsrichter unterschlugen die APPELLE AN DEN KAISER, den Schutzherrn der deutschen Juden. Süß’ Hilfsgesuche an auswärtige Juristen und Rechtsanwälte erlitten dieselbe Missachtung.

Bekehrungsversuch an Joseph Süß Oppenheimer bis zum Galgen in Stuttgart. Zeichnung Angela Laich

Die Einsprüche gegen voreingenommene Zeugen blieben unberücksichtigt, seine erlaubte Zurückweisung BEFANGENER RICHTER wurde vom Tisch gewischt. Übrigens alles unter der Anleitung von Professor Harpprecht aus Tübingen, der als der größte Jurist des Landes galt.

„Belohnte Zeugen“ waren verboten, ebenso erpresste. Als meineidig hätten sie nach der Carolina ihre SCHWUNGFINGER VERLIEREN können. Nach dem Württembergischen Landrecht durfte kein Zeuge hinzugezogen werden, der vom Verfahren Vorteil oder Nachteil hatte.

Das gesamte ZEUGENVERHÖR wäre Süß vorzulegen gewesen, damit der Angeklagte dazu Stellung hätte nehmen können. Es geschah nicht. Sein Pflichtverteidiger, der Rechtsanwalt Mögling aus Tübingen, hätte dafür sorgen müssen, dass Süß’ Gefangenenrechte respektiert würden. Er unternahm nicht einmal den Versuch.

Der GESINNUNGSLUMP freute sich, dass an seinem „Herrn Hebräer die Justiz administrieret“ (ausgeübt) werde, er wollte persönlich daran teilnehmen, die Hinrichtung sei für ihn EIN FEST.3

Nach der Carolina mussten alle Klagepunkte genau aufgezeichnet werden. Das ist nie geschehen, Süß hat keine Anklageschrift gesehen. Seine Verteidigung hing immer ein wenig in der Luft, dem Herrn Verteidiger war es recht. Das Todesurteil musste präzise die einzelnen Beschuldigungen aufführen, es nannte dagegen nur pauschal „verdammliche Misshandlungen“ durch Süß.4

ZWEIFEL

Da wagte in der letzten, wie immer geheimen Sitzung über das Todesurteil ein zweiter Juraprofessor von Tübingen einen KLEINEN ZWEIFEL zu äußern. Prof. Schoepff aus Schweinfurt warf in die Runde: Nach der Carolina sei die Todesstrafe nicht gerechtfertigt, denn sie sei nicht „determinieret“, gemeint ist: in den einzelnen Punkten nicht genau bestimmt.5

Ein WUTGEBRÜLL der Richterkollegen dürfte über ihn hereingebrochen sein. Der Professor wusste, was er, als Nichtwürttemberger, als Ausländer, seinem Gastland schuldig war. Er fügte kleinlaut hinzu: Süß habe dennoch DEN GALGEN VERDIENT.

Im Laufe des Verfahrens trugen die Richter zehn Klagepunkte zusammen.6 Die Vorwürfe waren AUS DEN FINGERN GESOGEN, nach zehn Monaten, kurz vor der Urteilsfindung, verschwanden sie sang- und klanglos aus den Gerichtssitzungen.

Die Richter waren KOPFLOS. Zum Schluss erfanden sie zwei neue Punkte, noch hirnrissiger, aber gefährlicher: MAJESTÄTSVERBRECHEN UND HOCHVERRAT.

Süß habe einst den Herzog beleidigt, mit seinem selbstsicheren, in den Augen von Höflingen frech erscheinenden Auftreten. Außerdem habe er katholische Truppen des Fürstbischofs von Würzburg herbeirufen und Württemberg mit einem Staatsstreich in einen katholischen Staat umwandeln wollen. - Alles unwahr.

In der Haft wurde Süß immer stärker ein JÜDISCHER GLAUBENSZEUGE. Er erschwerte den Richtern jede Rechtsbeugung. Seinem Anwalt Mögling diktierte er eine Verteidigungsschrift, die der Herr aus Tübingen freilich dadurch entschärfte, dass er nicht an den Kaiser, an kaiserliche Gerichte und kaiserliche Kontrollbeamte appellierte. Bis heute ist dieses Dokument nicht veröffentlicht.

Der Anwalt bekam dafür, dass er Süß auftragsgemäß an den Galgen brachte, ein HONORAR von 1.000 Gulden. Damit konnte man in Tübingen ein mehrstöckiges Haus kaufen, wie nur die Ehrbarkeit sich eines leisten konnte.

Der Anwalt stieg durch seinen PARTEIENVERRAT auf.

Joseph Süß Oppenheimer vor dem Galgen in Stuttgart, Hintergrund Schma Jisrael. Zeichnung Jona Mach

Am 30. Januar 1738 wird Süß vom Hohenasperg nach Stuttgart transportiert, auf den Marktplatz in die TODESZELLE des Herrenhauses. Vier Tage lang bereitet er sich in STRENGSTER ASKESE auf seinen Tod vor, isst nichts und verweigert oft sogar, etwas zu trinken.

Mehrfach bestürmen ihn evangelische Geistliche, zu ihrer Kirche überzutreten. Er bleibt beim Glauben seiner Vorfahren. Am letzten Tag wird er auf seine Bitte hin von zwei Stuttgarter Juden, dem Hoffaktor MARX NATHAN und dem SCHÄCHTER SALOMON, nach jüdischen Gebetsbüchern auf das Sterben vorbereitet.

Er beauftragt die beiden, allen jüdischen Gemeinden in Deutschland zu schreiben, dass er auf das hebräische Glaubensbekenntnis Schma Jisrael sein Leben beendet habe.

GEDENKBLATT

Nathan weist seinen Schächter an, diesen Bericht zu verfassen. So entsteht in Stuttgart die erste hebräische Literatur: ein kleines GEDENKBLATT, in winzigen Lettern.

Der Hoffaktor Nathan, der sich in Stuttgart vor dem Judenhass immer weggeduckt und den modernen Geschäftsmann Süß verachtet hat, bringt das Manuskript ILLEGAL in einer hebräischen Druckerei von Fürth heraus. Aus Angst vor einem Pogrom verschweigt der Drucker Verleger, Ort, Jahreszahl und Druckerei.

Das kleine, schüchterne Bekenntnis der Stuttgarter Gemeinde zu Süß erregt die hasserfüllte christliche Umgebung von Fürth so sehr, dass der jüdische Gemeindevorstand aus Angst vor Verfolgung die ganze Auflage aufkauft – und VERBRENNT.

Der hebräische Originaltext gilt seit Jahrhunderten als verloren. Glücklicherweise fand ich zeitgenössische Übersetzungen und konnte daraus ein TOTENBUCH FÜR DEN ERMORDETEN machen. Eine bibliofile Kunstmappe mit 15 Blättern. Die Historikerzunft vermeidet es seit 15 Jahren, dieses einzige Zeugnis von jüdischer Seite zu lesen.

SALOMON SCHÄCHTER spricht die deutschen Juden an: In „allen Versammlungen der Kinder Israels“ solle man wissen, Süß’ Seele sei „ausgegangen in die Heiligung des Namens des hochgelobten Gottes über den Echad, so solle seine Seele im Paradieß ruhen (erqvicket werden) mit den übrigen Gerechten und Bußfertigen in der zukünftigen Welt, Amen, Amen.“

Er sei „gestorben in dem rechten Glauben, und hat Busse gethan mit gantzem Hertzen über seine Missethaten, die er begangen hat, (so) stehet uns nicht zu, noch allen übrigen Kindern Israel, auf ihn Böses zu gedencken bis zu der Ankunfft des Meßiä.“7

EXEKUTION

Am HINRICHTUNGSTAG, dem 4. Februar des Jahres 1738, bekommt Süß im Herrenhaus das Todesurteil vorgelesen. Nach dem Recht dürfte er sich dazu äußern und die Belastungszeugen widerlegen. Schon beim ersten Satz von Süß will der Richter ihm das Wort abschneiden.

Ein Knecht sucht Süß niederzuringen. Der Angeklagte versetzt ihm eine schallende OHRFEIGE, es gehe um sein Leben, da habe sich niemand einzumischen. Und er überbrüllt den Richter.

Süß verabschiedet sich als ein Verfechter des AUFRECHTEN GANGES. Eine seltene Persönlichkeit zu allen Zeiten.

Er wird durch die Stadt zum Galgen hinausgefahren, auf dem SCHINDERKARREN, mit dem der Abdecker Tierleichen aus der Stadt brachte.

Neugierige füllen die Straßen. 3.000 Soldaten halten die Stadt besetzt: Stuttgart im Ausnahmezustand. Alle Juden bleiben heute ins Haus eingesperrt.

Vor 12.000 Gaffern zerren vier Henkersknechte Süß zum Galgen hoch. Ein Franzose aus dem Elsaß wird sein HENKER, einen Württemberger traute man sich nicht zu nehmen.

Ein evangelischer Vikar, ein Pietist, versucht nochmals, den Todgeweihten zum Christentum herüberzuziehen. Als Süß sich nicht beugt, schreit der Vikar ihm hinauf: „Du wirst in wenigen Augenblicken sehen, in welchen du gestochen hast. Jesus lebt!“8

Süß wünschte als orthodoxer Jude zu sterben. Bis zum letzten Atemzug rief er auf die Menge hinunter: Schma Jisrael Adonai Elohenu Adonai Echad.

Marx Nathan und Salomon Schächter hatten ihm eine Abschrift der ZEHN GEBOTE ins Gefängnis zu schmuggeln verstanden. Kurz vor der Hinrichtung band Süß sich mit einem SCHWARZEN TASCHENTUCH dieses Kennzeichen des Strenggläubigen an die Stirn.

Nach dem Tod verbot die Stuttgarter Regierung, irgendein Wort über Süß zu veröffentlichen, weder für ihn noch gegen ihn.

Aus Augsburg waren die besten Kupferdrucker und Radierer herbeigeeilt, hatten Bilder von der Hinrichtung gezeichnet, zuhause auf Kupferplatten übertragen und massenweise abgezogen. Auch diese Bilder waren in Württemberg verboten, sie wurden ein großes Geschäft.

SECHS JAHRE IM WIND

Süß galt als STAATSVERBRECHER, sein Tod sollte eine Warnung sein. Sechs Jahre lang ließ man seine Leiche im Käfig schaukeln, in der Nähe des heutigen Pragfriedhofs, an der Hauptstraße nach Ludwigsburg.

Als endlich der Sohn des Herzogs mit 16 Jahren sich für mündig erklären ließ und den Thron bestieg, befahl er als erstes, die Leiche am Fuße des Galgens zu VERSCHARREN. –

Den Deutschen liegt sie noch heute auf der Seele. Verleumden und Verschweigen – das rächt sich in einer langen Unruhe.

Süß starb als öffentlich bekennender Jude. Stand sein Leben unter einem Widerspruch? Gehen Gegensätze wie Freidenkertum und Glauben, Spötteleien über die Frömmler und das Schma Jisrael zusammen?

Große Geister vermögen starke Spannungen zusammenzuhalten, gerade deshalb geht uns ihre Persönlichkeit nicht verloren. Joseph ben Issachar Süßkind Oppenheim gehörte zu ihnen. Er war mehr als ein Justizopfer.

Sein Unglück: Er kam zwei Generationen ZU FRÜH. Die vor der Zeit ihren Zeitgenossen Schwieriges zumuten, deren Erinnerung mag verschwinden, kehrt aber eines Tages zurück. Süß’ Ideen für GERECHTIGKEIT, RECHTSTREUE UND MENSCHENRECHTE zugunsten eines Gefangenen sind auf weiten Teilen unseres Planeten den politischen Verhältnissen noch immer weit voraus.

1 Buselmeier, Michael: Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Kulturgeschichte im Gehen. Heidelberg 1991, S. 86.
2 Details bei Hellmut G. Haasis: Joseph Süß Oppenheimer genannt Jud Süß. Finanzier, Freidenker, Justizopfer. Reinbek 1998, Taschenbuch 2001, S. 378ff.
3 Haasis: Joseph Süß Oppenheimers Rache. Erzählung, Biographischer Essay, Dokumente aus der Haft und dem Prozess. Mit Illustrationen von Jona Mach und historischen Stichen. Blieskastel 1994. S. 209f.
4 Haasis (wie Anm. 2) S. 436.
5 Haasis (wie Anm. 2) S. 387.
6 Haasis (wie Anm. 2) S. 364.
7 Salomon Schächter: Relation von dem Tod des Joseph Süß seel. Gedächtnus. Fürth/Stuttgart 1738. Einst verlegt von Mardochai Schloß alias Marx Nathan. Hrsg. von Hellmut G. Haasis. Paris usw., Freiheitsbaum, 1994, Bl. 4-5.
8 Haasis (wie Anm. 2) S. 444.

LITERATUR

Haasis, Hellmut G.: Joseph Süß Oppenheimer genannt Jud Süß. Finanzier, Freidenker, Justizopfer. Reinbek, Rowohlt, 1998, 2. Aufl. Taschenbuch 2001.
Ders.: Joseph Süß Oppenheimers Rache. Erzählung, Biographischer Essay, Dokumente aus der Haft und dem Prozess. Mit Illustrationen von Jona Mach und historischen Stichen. Blieskastel 1994.
Ders.: "Jud Süß" - Joseph Süß Oppenheimer. Rezeption und Verdrängung eines Justizmordes, in: Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, 42. Jg., Heft 167, Frankfurt/Main 2003, S.178-184.
Feuchtwanger, Lion: HYPERLINK "http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3746656001/hej-21" \t "_blank" Jud Süß. Roman. 1925 (zur Problematik dieses berühmten, meistens kritiklos verherrlichten Werkes siehe Haasis, Joseph Süß Oppenheimers Rache, S. 256-257).
Schächter, Salomon: Relation von dem Tod des Joseph Süß seel. Gedächtnus. Fürth/Stuttgart 1738. Einst verlegt von Mardochai Schloß alias Marx Nathan. Hrsg. von Hellmut G. Haasis. Bibliophile Ausgabe, 100 Mappen, DIN A 4, signiert und nummeriert, 15 Blätter. Paris usw., Freiheitsbaum, 1994.
Stern, Selma: Jud Süß. 1929 (zu den Grenzen dieser leider nur wirtschaftshistorischen Arbeit siehe Haasis, Joseph Süß Oppenheimers Rache, S. 256).

Weitere Publikationen von Haasis im Netz:
Joseph Süß Oppenheimer vulgo "Jud Süß", in: shoa.de.
HYPERLINK "http://zukunft-braucht-erinnerung.de/holocaust/antisemitismus/405-joseph-suess-oppenheimer-vulgo-jud-suess.html" http://zukunft-braucht-erinnerung.de/holocaust/antisemitismus/405-joseph-suess-oppenheimer-vulgo-jud-suess.html
JOSEPH SÜSS OPPENHEIMER (1698-1738).
Ausstellung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Februar/März 2007. Ein kritischer Besuch des Süß-Biographen Hellmut G. Haasis
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Joseph Süß Oppenheimer alias Jud Süß.
Hörspiel in zwei Teilen, Südwestrundfunk Stuttgart 1998, S2 Kultur,
Wiederholung 2003.
db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/wi0820032128.rtf
db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/wi0820032130.rtf
Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart eine Tonkopie: R 3/006 D033205/105
VEIT HARLAN. „JUD SÜSS“ – PROPAGANDAFILM IM NS-STAAT. Eine Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart, 14. Dezember 2007 – 3. August 2007. EIN BESUCH DES SÜSS-BIOGRAFEN HELLMUT G. HAASIS. Artikel in der Süddeutschen Zeitung, 19. Dezember 2007. Anschließend Kommentar über das Zurückschlagen des „Hauses der Geschichte“ Stuttgart.
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VOM JUDENMORD ZUM WÜRTTEMBERGISCHEN PIETISMUS.
Der Enkel von Joseph Süß’ Todesrichter: Johann Jacob Dann.
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KLAUS POHL: „JUD SÜSS“ - ein Theaterstück. Uraufführung 4. Dezember 1999 in Stuttgart. Brief von Hellmut G. Haasis an seinen Lektor Wolfgang Müller, 5. Dezember 1999
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„Ein Justizmord in Stuttgart“. Ein Triptychon von Angela Laich, Berlin. 3 Radierblätter. Format 50 x 70 cm. Künstlerdruck, Berlin 1999. Bütten. Eine Rarität von 30 Stücken, in einer Mappe DIN A 2. HYPERLINK "http://haasis-wortgeburten.anares.org/suess_oppenheimer/triptychon.php" http://haasis-wortgeburten.anares.org/suess_oppenheimer/triptychon.php

 

 

Denkschrift von Salomon Schächter für Joseph Süß Oppenheimer. Hg. von Hellmut G. Haasis. Zeichnung Angela Laich

 


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